Neues rund um den Fanclub

 

vom 18.03.2018

Zu zweit reisen und dabei sparen

Companion2Go Gründer Zacharias Wittmann und Nationalspieler Chris Huber zu Gast beim RSV Fanclub Stammtisch

Neben 40 RSV Fans begrüßte der Fanclub Vorsitzende Christian Schwarz im Konferenzraum des Michel Hotels in Wetzlar auch Zacharias Wittmann und Stefan Hanke von Companion2Go und RSV Spieler Chris Huber, dem erneut ein Tross des japanischen Fernsehsenders NHK folgte. Schwarz, der mit einem Augenzwinkern allen Anwesenden dankte, dass sie ihre Grippe so gelegt hatten, dass sie zum Stammtisch kommen konnten, führte durch den Abend und hieß insbesondere Kevin Kleiber willkommen, der erst vor kurzem im Rahmen der Champions League Spiele in Madrid für seine Treue zum Rollstuhlsport geehrt wurde. Kleiber, der bereits seit Ende 2003 Ehrenmitglied im Fanclub ist, schilderte gerührt von den Emotionen, die ihm da überkamen und war ganz froh, dass sowohl der RSV, als auch die Madrilenen vor dem Match gegeneinander für die nächste Runde qualifiziert waren. „Das war wirklich das erste Mal, dass mir ein Spielergebnis total egal war“, gab Kevin an, während er nicht ohne Stolz die Auszeichnung den RSV Fans zeigte.

Nach einem großen Applaus für Kevin, ließ Christian Schwarz zunächst Zacharias und Hanke zu Wort kommen, die das neue StartUp Unternehmen Companion2Go den interessierten Rollstuhlbasketballfans näher brachten.

Wittmann, der selbst im Rollstuhl sitzt, startete in die Thematik, indem er von seinen eigenen Erlebnissen auf Reisen und öffentlichen Veranstaltungen erzählte. So stand er regelmäßig vor der Frage, wie er seine Reisen mit dem Zug organisiert. Beispielsweise muss sich ein Rollstuhlfahrer spätestens einen Tag vor Abfahrt mit der Bahn anmelden, um Unterstützung bei Ein- und Ausstieg zu bekommen. Wenn dies nicht möglich ist, ist man auf die Unterstützung durch andere Fahrgäste angewiesen. Eine Tatsache, die spontanes Reisen fast unmöglich macht und ihn nach anderen Möglichkeiten suchen ließ: Companion2Go war geboren. Es handelt sich hierbei um eine Online Plattform, auf der sich Menschen mit und ohne Behinderung organisieren können. Es geht hierbei darum, Reisen gemeinsam durchzuführen oder Veranstaltungen gemeinsam zu besuchen. Der Rollstuhlfahrer darf zumeist kostenfrei eine Begleitperson mitnehmen – den Preis für das eine Ticket teilen sich die beiden dann.

Interessanter Ansatz hierbei ist, dass sowohl Menschen mit, als auch die ohne eine Behinderung ein solches Angebot über ein persönliches Profil einstellen können. Als Beispiel zeigt Zacharias Wittmann seine eigene Suchanfrage nach einem Companion: Er möchte Ende März mit dem ICE zu seinen Eltern reisen und fährt von Marburg nach Memmingen.  Hierzu sucht er einen Mitfahrer und gibt dazu an, dass er eventuell etwas Hilfe beim Tragen des Gepäcks benötigen wird. Die Kosten für die Fahrt betragen für den Mitfahrer EUR 18,00. Fanclubmitglied Georg Busenbach lobte das Konzept und fand es eine „richtig klasse Idee! Das ist ja fast wie eine Dating-Plattform.“ Großes Gelächter im Saal, aber genau das richtige Stichwort für Wittmann. Er ging darauf ein, dass zunächst die Motivation des Sparens vielleicht im Vordergrund steht die Plattform zu nutzen, aber eigentlich das gemeinsame Reiseziel oder Interesse sowie der gemeinsame Spaß im Vordergrund stehen. Er wies darauf hin, dass es ab Sommer auch eine App geben wird, um noch mobiler und anwenderfreundlicher zu werden. Bis dahin ist das Angebot im Internet unter http://www.companion2go.de zu finden.
Christian Schwarz dankte den beiden für die lebhafte Vorstellung dieses Projekts und wies daraufhin, dass die Ziele davon sich mit den Zielen des RSV Fanclubs decken: Menschen mit und ohne Behinderung zusammenzubringen und Vorurteile abzubauen und auszuräumen.

Bezug nehmend auf die persönlichen Geschichten von Zacharias Wittmann spielte Schwarz den Ball weiter zu RSV Lahn-Dill und Nationalspieler Chris Huber, der als Rollstuhlfahrer auch die ein oder andere skurrile Situation erlebte und daher das Projekt wirklich super findet. Er selbst geht mit seinen Freunden gern ins Kino und nutzt hier den Bonus, eine Begleitperson kostenfrei mitnehmen zu können, die ihm helfen kann. Ärgerlich sei es, wenn ein guter Film läuft und keiner der Freunde Zeit hat – hier würde er sofort die Plattform nutzen und ein Suchangebot einstellen.
Weiterhin berichtete Huber von den Erlebnissen mit dem japanischen Kamerateam. Diese folgen ihm derzeit wortwörtlich überall hin, waren bereits im Training, beim Kraftsport, bei seiner Familie und nun auch beim Fanclubstammtisch. Aus dem ganzen Material wird eine etwa 50-minütige Reportage produziert, die dann in Japan im Rahmen der Paralympics Tokio 2020 ausgestrahlt wird. Ihm selbst werde der Beitrag auch zur Verfügung gestellt und er gab an, dass man den Film dann bei einem Fanclubstammtisch gemeinsam anschauen könne.

Ansonsten zog er ein positives Resümee der laufenden Spielzeit und gab an, dass er auch ganz zuversichtlich mit dem Team des RSV in die kommenden Spiele gehen wird. Schließlich ist man noch in allen drei Wettbewerben vertreten und werde sein Bestes geben.

Daraufhin gab es noch genügend Zeit für die RSV Fans, sich sowohl mit allen Gästen, als auch untereinander über ihren Lieblingssport auszutauschen. Auch die Filmcrew von NHK nutze die heitere Atmosphäre um noch mit einigen Rollstuhlbasketballbegeisterten ins Gespräch zu kommen, mehr über das Projekt Companion2Go zu erfahren und zum Abschluss noch ein deutsches Bier in der gemütlichen SportsBar des Hotels zu genießen.

 

 

 
 
 
 

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